Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Kinder- und Jugendbeteiligung Hessen
So bezeichnet sich diese landesweite Vernetzung in Hessen, kurz: Ki Ju Be, die das gemeinsame Anliegen eint, praktische Wege zu finden um die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen effektiv zu qualifizieren.
Unsere Leitideen sind verknüpft mit der UN–Kinderrechtekonvention: Kinder und Jugendliche haben das Recht, ihre Meinung in allen sie betreffenden Angelegenheiten einzubringen. Dabei begreifen wir die direkte Kinder- und Jugendbeteiligung vor Ort als eine gute Chance Entscheidungen aller Art lebensnäher und effektiver zu gestalten.
In Hessen wurden früh neue Wege zur Stärkung der Partizipation von jungen Menschen beschritten. Erste Initiativen wurden mit Kinderbeauftragten in Darmstadt (1989), Maintal (1990) und Kassel (1993) oder mit der Projektarbeit in der „Aktion Kinderstadt” in Wiesbaden (1988) sowie mit dem Frankfurter Kinderbüro (1991) gestartet. Andere Pfade erprobten in dieser Zeit der Vogelsbergkreis mit einem „Kinder- und Jugendparlament” oder die Stadt Wetzlar mit dem Experiment eines offenen „Jugendforums”. Sie wurden zu Organisationsformen, die später Modell für Beteiligungsinitiativen in anderen Städten und Kreisen standen.
Auftrag und Verankerung zugleich begründet sich seit dem 6. Juni 1998 auch aus der Hessischen Gemeinde- u. Landkreisordnung mit dem Artikel 4 c „Beteiligung von Kindern und Jugendlichen“ (s. Beteiligungsrechte).
Seit September 1995 kooperieren wir ehren- und hauptamtliche Betreuerinnen und Betreuer von Kinder- und Jugendbeteiligungsprojekten als „landesweite Arbeitsgemeinschaft (LAG)“. Mit dem Selbstverständnis für Austausch, Kooperation, Vernetzung und Kontaktpflege bildete sich die Grundlage für unsere Zusammenarbeit. Anfangs wurden wir noch durch das Landesjugendamt, später durch Mitwirkung des Hessischen Sozialministeriums koordiniert und gefördert. Nunmehr arbeiten wir selbstorganisiert als LAG in rotierender Geschäftsführung zusammen.
Unsere wenig formalisierte Struktur bietet eine Plattform für Kinderbeauftragte, Mitarbeiter*innen aus Kinderbüros oder Koordinationsstellen, Betreuer_innen von Kinder- und Jugendparlamenten, -foren, -beiräten, Moderator*innen von Beteiligungsprojekten, zu Erfahrungsaustausch, kollegialer Beratung und Bearbeitung diverser Anliegen zum Thema Partizipation.
Wir Akteure aus Hessen treffen uns regelmäßig zu ca. vier Landestagungen pro Jahr. Sie finden nach Absprache und Vorbereitung in gastgebenden Kommunen, Einrichtungen oder Projekten statt. Damit erreichen wir, dass sowohl spezielle Themen als auch örtliche Rahmenbedingungen in den Blick genommen werden können. Erfahrungen aus konkreten Projekten, im Sinne von „good-practice“ einerseits und der Diskurs zu „Stolpersteinen“ anderseits nutzen wir gewinnbringend für unsere Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Mitmachen, mitreden, mitwirken – sich beteiligen in der LAG Kinder- und Jugendbeteiligung Hessen können Personen, die mit jungen Menschen im Arbeitsfeld Partizipation ernsthaft engagiert sind.